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Anatoli Tschubais (1955- )

Die Urteile über Anatoli Tschubais sind zwiespältig. Er gilt als einer der wichtigsten Reformer der Nachsowjetzeit und bereitete den Boden für einen Übergang in den Kapitalismus.

Ein ruppiger Übergang, wie Kritiker meinen, denn durch seine umstrittenen Privatisierungen konnten sich einige wenige Oligarchen große Teile der Wirtschaft an sich reißen. Mittlerweile zählt Tschubais als Präsident des größten Stromversorgers selbst zu den Oligarchen.

Der Reformer Tschubais ebnet den Weg für die Reformen und für die Oligarchen

Tschubais enstammt der sowjetischen Elite, denn sein Vater war ein Politkommissar beim Militär. Nach seinem Doktor der Ökonomie arbeitete Tschubais als Dozent an einem Leningrader Institut. Dort baute er nach der Machtübernahme von Gorbtaschow einen informellen Kreis von Reformern auf, aus dem später zahlreiche führende Minister und einflußreiche Unternehmer hervorgingen.

Als Verantworlticher für die Wirtschaftsreformen in Leningrad holte er ab 1989 zahlreiche Reformer in die Stadt, um Leningrad zu einem Modell für die Reformen zu machen. 1991 wurde der Reformer A. Sobtschak zum Oberbürgermeister von Leningrad gewählt und Tschubais galt als einer seiner engsten Mitarbeiter.

In Russland wird Tschubais zu den führenden Reformern neben Gaidar, Nemtzow und Koch gezählt. Gaidar war in der Anfangszeit der Hauptverantwortliche für die Wirtschaftsreformen und übertrug Tschubais den Bereich der Privatisierung der russischen Konzerne.

Tschubais entwickelte das Programm für die Voucher-Privatisierungen und war auch mitverantwortlich für die sehr umstrittenen Kredite-für Aktien-Privatisierungen . Anfang 1998 bezeichnete der amerikanische Finanzier und Spekulant George Soros, der hunderte Millionen $ für die Unterstützung der russischen Reformen stiftete, Tschubais als "verdorben durch seine Handhabung der Privatisierungen".

Ab 1992 besetzte Tschubais den Posten eines Vizepremiers und stieg 1994 zum Finanzminister auf, doch Ende 1995 entließ Jelzin Tschubais, da seine Reformen sehr unpopulär waren. Seine organisatorischen Fähigkeiten zeigte Tschubais 1996 als Wahlkampfleiter für Jelzins Wahlkampf. Nach dem Wahlsieg leitete er zusätzlich auch die Präsidialverwaltung und stieg damit zum 2. mächtigsten Mann im Staat auf. In dieser Zeit stiegen einige der Finanziers durch Privatisierungen zu superreichen Oligarchen auf. 1997 schließlich stürzte Tschubais als Finanzminister über eine Finanzaffäre, behielt jedoch seinen Posten als Vizepremier (bis 1998).

Tschubais diente Jelzin als Aushängeschild für den Westen, der Tschubais als Garanten für die Reformen ansah. Mit Erfolg konnte Tschubais Rußland durch die Verhandlung eines 22 Milliarden $ Kredites in Krisenzeiten finanziell absichern.

Die Kehrseite des Reformers

Der Wirtschaftsreformer bewies mit seinen Geschäften in der Privatwirtschaft auch ein feines Gespür für einträgliche Geschäfte. Zahlreiche der großen Oligarchen verdankten ihm die Kontrolle über ihre wichtigsten Firmen und halfen Tschubais bei verschiedenen Geschäften und mit großzügigen Krediten. Seine Montes Auri Investmentgesellschaft nutzte geschickt seine Insiderinformationen, um lukrative Deals einzufädeln.

Als Jelzin Tschubais im Dezember 1995 vorübergehend vom Posten des Vize-Premierministers entband, half der Oligarch Smolenski Tschubais mit einem zinslosen 3 Millionen $ Kredit.

Tschubais als Wirtschaftsmagnat

Nach seinem Rückzug aus der Politik bekam Tschubais den Posten als Vorstandsvorsitzender des russischen Strommonopolisten UES (RAO Unified Energy System), der zu 51% vom Staat kontrolliert wird. Den schwerfälligen Stromkonzern unterzog Tschubais einer Restrukturierung und verbesserte die Finanzen durch eine verbesserte Schuldeneintreibung und Verminderung der gigantischen Rabatte für die Industrie, die eine Stromverschwendung der russischen Wirtschaft förderten.

UES besitzt das Strominfrastrukturnetz Rußlands mit ca. 1,7 Millionen Stromleitungen, betreibt 30 Kraftwerke, hält Beteiligungen an zahlreichen regionalen Stromkonzernen und produziert 70% des russischen Stromes. Nach Plänen von Tschubais soll UES aufgeteilt und privatisiert werden.

Im Jahre 2003 sicherten sich im Vorfeld der möglichen Privatisierung einige Metall- und Ölmagnaten (Deripaska, SUAL, Yukos u.a.) Anteile am UES-Konzern und an regionalen Stromkonzerne. Gleichzeitig wollen sich die Konzerne die Lieferung von billigem Strom sichern. Bis 2008 war die Privatisierung der Stromwirtschaft weitgehend abgeschlossen und Tschubais übernahm die Führung der staatlichen ROSNANO Holding, die Russland`s Nanotechnologie zur Spitze führen soll.

Tschubais gilt immer noch als sehr einflußreicher Politiker und Unternehmer. Er führte die liberale Partei "Union der Rechten Kräfte" (SPS) und im Herbst 2003 gehörte Tschubais zu den wenigen großen Unternehmern, die öffentlich das Vorgehen Putins gegen den Yukos-Präsidenten Chodorkowski verurteilten. Im März 2005 überlebte er ein Attentasversuch auf seine Wagenkolonne unversehrt.

 

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Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.


Boris Nemzow (1957- )

Radiophysiker, Abgeordneter
führender Reformer
- populärer Gouverneur von Nizhny Novgorod (er machte diese Region zum Modell für die Reformen)
- 1997 Energieminister und Vizepremier (enger Gefolgsmann von Tschubais und Jelzin)
Duma-Abgeordneter, Fraktionschef der SPS-Partei


Boris Brewnow (1968- )

- Vors. NBD Bank und persönlicher Bankier von Nemzow
- Protege des Reformers Nemzow, der ihn als Energieminister 1997 zum Chef des Stromkonzerns UES einsetzte.
1998 wurde dann Tschubais neuer Konzernchef
Heute ist er Vice-President des US-amerikanischen Stromkonzerns WPS Energy Services


A. Dyakow
- Roter Direktor des Stromkonzerns UES
Er konnte sich bis 1998 an der Spitze halten, bis er von Tschubais abgelöst wurde. Zuvor hatte er hohe Beträge auf seine Konten geschoben.


Sergei Dubinin
- Wirtschaftsprofessor
- 1994 Finanzminister
- 1995 Attentatsversuch auf ihn
- 2001 Vizevorsitzender UES