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Michail Fridman (1964- )

Michail Fridman gilt heute als einer der mächtigsten Unternehmer in Russland. Stets verfügte er über die richtigen Beziehungen zu Regierungsstellen. Wie zahlreiche andere Oligarchen bemüht er sich heute, sein schmuddeliges Image der Frühzeit, zu verwischen.

Er wuchs als Kind einer jüdischen Familie im ukrainischen Lvov auf. Schon zu Sowjetzeiten fiel Fridman durch einem enormen unternehmerischen Tatendrang auf. Während seines Studiums betrieb er auf eigene Faust illegale Aktivitäten wie privates Fensterwaschen oder das Betreiben einer Diskothek.

Als Gorbatschow dann die Beschränkungen für private Unternehmungen lockerte, gründete der in einer Maschinenbaufirma beschäftigte Fridman Kooperativen in diversen Wirtschaftszweigen. Darunter fielen ein Immobilienmaklerbüro für Ausländer, ein Importhandel für Zigaretten und Parfüm, ein Computerhandel, ein Zuchtlabor für weiße Mäuse, ein privater Kurierservice sowie die Fotofirma ALFA Foto.

Die richtige Verbindung: P. Aven

Das große Geld verdiente er im (Außen-)Handelsbereich: Seine ALFA/EKO-Handelsfirma, verbunden mit der Schweizer ADP Trading, handelte mit Waren wie Zucker, Tee und Zigaretten für den russischen Markt. 1992 erhielt Alfa auch die sehr lukrative Lizenz für den Export von russischem Öl.

Der Aufstieg Fridmans ist eng mit seinem Partner Pjotr Aven verbunden, der praktischerweise Anfang der 90er Jahre russischer Außenhandelsminister war und zugleich Studienkollege des einflußreichsten russichen Reformers der Frühzeit, Gaidar. Bis heute ist Aven der zweite Mann im Alfa-Imperium. Seinen sehr guten Insider-Kontakten verdankte Alfa zahlreiche lukrative Deals. Fridman bekam Lizenzen und zugeteilte Handelsquoten, mit denen seine ALFA-Gruppe sehr gut verdienen konnte.

Die Alfa-Bank

Fridman gründete auch Finanzgesellschaften, aus denen die Alfa-Bank hervorging. Wie andere Banken erhielt auch Alfa staatliche Gelder zur Verwaltung, die die Bank dann zu großen Devisen- und Staatsanleihe-Spekulationen nutzte. Die hohe Inflation machte die Spekulation in der Anfangszeit zu einer risikolosen Einladung zum Geldverdienen.

Aufgrund der fehlenden staatlichen Finanzstrukturen ernannte die Regierung autorisierte Banken, die bestimmte Bereiche abdeckten. Der Außenhandelsminister P. Aven wechselte nach seinem staatlichen Posten in die Führung der Alfa-Bank, ausgestattet mit zahlreichen Aufträgen für die Bank.

1996 gehörte Fridman zu den großen Oligarchen, die die Wiederwahl Jelzins organisierten.

Früher als andere Banken setzte die Alfa-Bank ihren Schwerpunkt auf Investments im industriellen Bereich und war nicht so stark wie andere Banken an den Währungsspekulationen 1997/1998 beteiligt. Als der Rubel 1998 kollabierte und die Spekulationsblase platzte, brachen zahlreiche der Großbanken zusammen. Nicht so die Alfa-Bank.

Zwar mußte sie auch staatliche Hilfe in Anspruch nehmen und Teile an den Staat verkaufen. Doch sie überlebte und konnte die Krise zum Aufkauf von anderen Banken nutzen. Heute ist Alfa die größte Privatbank Rußlands.

"Our business is investing"

Heute zählt Alfa neben der Millhouse-Gruppe von Roman Abramowitsch und der Interros-Gruppe von Valdimir Potanin zu den größten Konglomeraten in Rußland. Begründet wurde das Imperium, wie bei seinen Oligarchen-Kollegen auch, durch die dubiosen Privatisierungen. Erst kaufte die Bank die Vouchers der einfachen Leute auf und löste sie gegen Industriebeteiligungen ein. In der zweiten Phase beteiligte sich die Alfa-Bank an den Privatisierungen durch Auktionen.

Alfa konnte sich nicht die allerbesten Konzerne sichern, da zu dieser Zeit andere Oligarchen bei Jelzin höher im Kurs standen. Im Kampf um den Sibneft-Ölkonzern verlor Alfa gegen die Oligarchen Beresowski und Abramowitsch.

Alfa sicherte sich jedoch lukrative Firmen aus der zweiten Reihe und trimmmte sie auf Erfolgskurs:

  • Alfa Zement ist einer der größten Zementproduzenten mit zahlreichen ausländischen Investoren wie die schweizerische Holderbank.
     
  • Alfa Eco ist ein führenden Ölexporteur, unabhängig von den großen russischen Ölkonzernen. Geschäftsgrundlage ist alleine der Zugriff auf Staatspipelines. Zudem wickelt Alfa Eco den Gütertausch mit Kuba ab (Zucker gegen Öl).
     
  • Nikitin ist Rußlands größter Importeur von unverpacktem Tee. 1997 wurden die Zölle und Steuern auf importierten, verpackten Tee verdoppelt, womit die Geschäftsgrundlage abgesichert wurde. Verantwortlich für den Lobbyismus war der ehemalige Außenhandelsminister und heutige Alfa-Bank Präsident P. Aven.
     
  • Perekryostok (größte Supermarktkette in Moskau)
     
  • Smirnov Trade House (Wodkaproduzent)
     
  • Alfa Versicherung
     
  • Kubansakhar
     
  • Crown Resources AG
     
  • Russian Technologies
     
  • Golden Telecom ist einer der größten Internetprovider Rußlands. Alfa kaufte 2000 einen 42% Anteil für 110 Mio $. Der Konzern ist an der New Yorker Börse notiert.
     
  • Vimpel Communication ist der 2. größte von 3 russischen Mobilfunkkonzernen. Alfa hält eine 25% Beteiligung und kaufte 2003 eine Kontrollmehrheit am 3. größten Mobilfunkkozern Megafon. Geplant ist eine Fusion der beiden Firmen. Ende 2004 geriet Vimpel ins Visier der Staatsanwälte, die hohe Steuernachzahlungen forderten. Nicht verwunderlich, denn Fridman befindet sich in einem Machtkampf mit dem Telekommunikationsminister Leonid Reiman, der gleichzeitig auch private Interessen in der Branche hat. Ein Schweizer Gericht ordnete diesem Minister Werte in Millionen wenn nicht gar in Milliarden-Höhe zu.
    Nach jahrelangen gerichtlíchen Auseinandersetzungen kam es Ende 2007 zu einer Einigung.
     

Tuymen Oil: Ein Lehrstück des russischen Kapitalismus

Als 1997 der 4. gräßte Ölkonzern Tuymen Oil (TNK) teilprivtaisiert wurde, erhielt Alfa den Zuschlag und zahlte für einen 40%-Anteil 810 Millionen $. 2 Jahre später erwarb Alfa weitere 50% vom Staat. Diesmal sank der Preis auf nur noch 270 Millionen $. Und das Beste für Alfa.: Beim ersten Deal zahlte Alfa nur ca. 1/5 des Preises und beim zweiten nur 1/3 des Betrages. Der Rest wurde erst später fällig und wurde zum Teil aus den Erträgen des Ölkonzerns gezahlt. Partner bei den Deal war der Oligarch V. Wechselberg mit seiner Renova-Holding.

Nach der Übernahme trimmte der neue Konzernchef Simon Kukes den Ölkonzern auf eine effiziente Produktionsweise, leitete eine erfolgreiche Restrukturierung ein und baute auf Franchise-Basis ein landesweites Tankstellennetz auf.

1999 bezichtigte der britische Ölkonzern BP den Tuymen-Konzern des Betruges. Es ging um die Kontrolle einen gemeinsamen 500 Millionen-Ölfeldes, für das BP gezahlt hatte. Durch dubiose Deals kontrollierte jedoch Tuymen Oil die Erträge. Trotz der sehr schlechten Erfahrungen mit der Alfa-Gruppe verbündete sich BP 2003 mit Tuymen.

In diesem Jahr erwarb BP eine 50%-Beteiligung am Tuymen-Konzern für 6,15 Milliarden $, die größte ausländische Investition in den Nach-Sowjet-Ära. BP benötigte neue Ölreserven und ließ für den Deal auch das rechtliche und politische Vorgehen gegen den russischen Konzern unter den Tisch fallen. Das Ergebnis war der 3.größte russische Konzern, inklusive des mitfusionierten Sidanko-Konzerns.

Fazit eines BP-Managers: “Learning to do business in Russia — the hard way”. BP zahlte zweimal für die gleichen Ölreserven in Rußland.

PUTIN

Die Alfa-Gruppe gilt als die mächtigste Oligarchengruppe der Putin-Ära. Vor 1998 hatte Alfa nicht so gute Kontakte zur obersten Administration wie die anderen großen Oligarchen. Nach der großen Krise von 1997/98 baute Alfa dann eine der mächtigsten und effektivsten Lobbyorganisationen auf.

Zahlreiche Alfa-Manager und Alfa-Günstlinge sind in der Putin-Administration tätig und die Alfa-Gruppe unterstützt Putin-nahe Parteien. 1999 konnte die ALFA-Gruppe die beiden Alfa-Manager Vladislav Surkow und Aleksander Abramow in der Präsidialverwaltung platzieren, wo sie Stelltvertreter des mächtigen Präsidenten der Präsidialverwaltung, A. Woloschin wurden.

Ähnlich wie andere große Konzerne erhielt auch Fridmans Ölfirma TNK-BP Steuernachforderungen. Sie belaufen sich auf stolze 1 Milliarde $. Dazu drohte der zuständige Minister mit Sanktionen wegen Rückständen bei der Erschließung von Ölfeldern. TNK-BP darf auch nicht an noch ausstehenden Privatisierungen und Auktionen teilnehmen, da mit BP ein ausländischer Konzern einer der beiden Haupteigner ist. 2007 musste der Ölkonzern grosse Konzessionen zugunsten von Gasprom eingehen.

2006 stieg die Alfa-Gruppe ins Rüstungsgeschäft ein: Durch ein joint venture namens Patriot Capital mit dem staatlichen Waffenmonopol Rosoboronexport sollen Rüstungsgeschäfte finanziert werden.

Die Alfa-Gruppe vermeidet nach Möglichkeit eine direkte Einmischung in die Politik. Eines der wenigen öffentlichen Ämter von Fridman ist ein Sitz im Vorstand der Russischen Jüdischen Kongresses.

Stand: 1.12.2007

 

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Neue Profile 2015:

Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.


Vermögen
Forbes 2001: 1,3 Mrd $
Forbes 2002: 2,2 Mrd $
Forbes 2003: 4,3 Mrd $
Forbes 2004: 5,2 Mrd $
Finans 2005: 8,1 Mrd $
Forbes 2006: 9,7 Mrd $
Forbes 2007: 12,6 Mrd$


Pjotr Awen (1955-)

- 1981- 88 Wissenschaftler am All-Union Institue of System Research
- Reformökonom (enge Zusammenarbeit mit Gaidar und Tschubais) - 1991 Vize-Außenminister
- 1991-1992 Außenhandelsminister
- seit 1993 Präs. Alfa Bank und der FinPa-Finanzgesellschaft
Er ist bei ALFA verantwortlich für die Kontakte zu Unternehmern und Regierungsstellen
- 1993-95 Duma-Abg.
2007 baute sich in England eine Hochsicherheits-Villa (Ingliston House), denn er fürchtete nach dem Litwinenko-Mord um sein Leben.

Vermögen:
Forbes 2004: 2,1 Mrd $
Finans 2005: 230 MIo $
Forbes 2006: 3,0 Mrd $ Forbes 2007: 3,6 Mrd $


Leonard Wid (1932- )
- 22 Jahre bei Norilsk Nickel, davon 14 Jahre als Vize-Generaldirektor für Ökonomie
- eh. Vize-Chmn von Gosplan (Zentrale der sowjetischen Planwirtschaft)
- gemeinsam mit P. Aven leitet er seit 1996 die Alfa-Bank
- Head Executive Cttee "Our Home is Russia"-Partei


Alexej Kusmitschew
kuzmichev (17K)

- Studium am Moskauer Stahlinstitut, wo er zahlreiche ALFA-Mitgründer kennenlernte
- Chmn Crown Resources/Schweiz (Tochterfirma von Alfa.; der von Crown Resouces gecharterte Tanker "Prestige" sank vor Spanien und verursachte eine Ölpest)
- Chmn ALFA EKO
- Chmn venture fund "Russian Technologies"

Vermögen:
Forbes 2004: 1,9 Mrd $
Finans 2005: 2,7 Mrd $
Forbes 2006: 4,8 Mrd $
Forbes 2007: 6,2 Mrd $


German Khan
- Mitgr. ALFA Gruppe
- 1994 Mitgr. Alfa EKO (größter Ölhändler)
- Exec. Dir. Tyumen Oil Company TNK (Partner von Wechselberg)
- Vorstand Russischer Jüdischer Kongress

Vermögen:
Forbes 2004: 2,9 Mrd $
Finans 2005: 2,7 Mrd $
Forbes 2006: 6,1 Mrd $
Forbes 2006: 8,0 Mrd $


Oleg Sysuew
sysuev (11K)

- eh. Vize-Vorsitzender der Präsidialverwaltung (Vize-Premier)
- eh. Arbeitsminister, Bürgermeister/Samara
- ab 1999 1. Vize-Chmn ALFA-Bank (verantwortlich für die Regionen)


Andrei Kosogow
kosogov (12K)

- seit 1992 bei der ALFA Bank
- Chmn Alfa Kapital Invetment Fonds

Vermögen:
Forbes 2004: 700 Mio $
Forbes 2006: 1,0 Mrd $
Forbes 2007: 1,1 Mrd $


Alexander Knaster (1959- )

1977 verließ er Russland; Studium Harvard
- 1995 bei Credit Suisse First Boston/MOskau
- CEO Alfa Bank
- Anf. 2000: 3. Größte und die profitabelste Bank - Pamplona Capital Management/ London

Vermögen:
Forbes 2007: 1,1 Mrd $


Gleb Fetisow
eh. Präsident Alfa Eco
- Alfa Telecom, Dir. Vimpelcom

Vermögen:
Finans 2005: 850 Mio $
Forbes 2007: 1,5 Mrd $