Kacha Bendukidse (1956-2014)
Der Georgier Kacha Bendukidse machte mit Handelsgeschäften ein großes Vermögen, um dann in die Industrie zu investieren. Doch anders als die anderen Oligarchen, die sich die Filetstücke der Metall- und Ölindustrie sicherten, stieg Bendukidse in den Maschinenbausektor ein. Er gilt als einer der wenigen dynamischen Magnaten außerhalb der Bankiers-Elite.
Ein Wissenschaftler nutzt die Perestroika
Bendukidse arbeitete als Molekarbiologe in einem wissenschaftlichen Institut eines Chemiekombinates. 1987 nutzte er die neugewonnenen Freiheiten der Perestroika-Ära zur Gründung einer Kooperative namens Bioprocess, um im Handelsbereich seine ersten Millionen Dollar zu verdienen. Eine solide Grundlage um bei der Privatisierungswelle mitzumischen.
Der Maschinenbau-Magnat
Wie so viele andere Oligarchen kaufte er die Vouchers, die im Rahmen der Privatisierung jedem Bürger einen Anteil an den Staatsunternehmen sichern sollten, billig auf und sicherte sich dann 1993/94 über Auktionen 17% am sanierungsreifen Maschinenbaukonzern Ural Engineering (URALMASCH) in Yekaterinburg.
Dies war der Startpunkt für seine Konsolidierung des kränkelnden Maschinenbausektors, die 1996 in der Fusion zahlreicher Firmen zum OMZ-Konzern (United Machine-Building Plants) gipfelte.
Bendukidse investierte in vielversprechende Nischen und nutzte die große Wirtschaftkrise 1997/1998 um sich u.a. den Hauptlieferant für Nuklearanlagen, die geschichsträchtigen Izhorskiye-Werke in St. Petersburg und die Schiffswerft Krasnoe Sormovo in Nizhny Novgorod zu sichern.
Izhkorskiye war einst die größte Fabrik in Europa mit 30 000 Arbeitern. Aber seit 1992 fiel die Produktion um 75 % und der Konzern stand vor dem Bankrott. Der Bau des Atomkraftwerkes Tschernobyl gehört sicherlich nicht zu den rühmlichsten Kapiteln des Konzerns.
Heute ist United Heavy Machinery (Uralmash-lzhora Group, OMZ) der größte Maschinenbau- und Ingenieurs-Konzern Rußlands mit den Schwerpunkten Öl- und Gasequipment (70% Marktanteil), Atomkraftwerks-Equipment (60% Marktanteil), Minenzubehör (90% Marktanteil), Schiffsbau und Spezialstahl (60% Marktanteil).
Der Konzern beschäftigt > 40 000 Personen und hat enge Verbindungen zu allen großen Öl- und Gaskonzerne, zu Unternehmen aus der Metallbranche und zum Rüstungsbereich. Hauptabsatzmärkte sind Rußland, Osteuropa und Asien. Ende 2004 verkaufte die Holding schließlich die Tochterfirma Atomstroieksport für ca. 1 Milliarde $ an den (halb-)staatlichen Energiekonzern Gasprom.
2003 legte das Management die Aktionärsverhältnisse offen: Kacha Bendukidse besitzt 25.93% und Vorstandsmitglied Alan Kazbegov 9,07%. Analysten nehmen jedoch an, daß das Management weitere Anteile über Strohmänner hält.
2004-2008 Wirtschaftsminister in Georgien
Bendukidse bekam im Jahre 2003 die veränderte Haltung der neuen Machthaber im Kreml zu spüren. 2003 hatte er sich die Kontrolle über die beiden einzigen russischen Firmen gesichert, die im Ausland Atomkraftwerke bauen. Damit geriet er in Konflikt mit dem Atomminsterium. Umgehend reagierten die Generalstaatsanwaltschaft, der Rechnungshof und eine Menge anderer Behörden, die Ermittlungen und Kontrollen gegen den Konzern einleiteten.
In dem zunehmend feindlicheren Vorgehen der staatlichen Stellen entschloss sich Bendukidse Ende 2003 zum Verkauf seiner Anteile an OMZ an die Interros-Holding seines Oligarchenkollegen Wladimir Potanin und sich aus dem aktuellen Geschäft zurückzog.
Geblieben sind ihm 13 Prozent der Potanin-Holding Interros, die er treuhänderisch verwalten lässt. Überraschenderweise platzte der Deal Mitte 2004 dann wieder. Zu diesem Zeitpunkt hatte Bendukidse schon seinen neuen Posten in seiner Heimat angetreten: Wirtschaftsminister in Georgien.
Sein angekündigtes Wirtschaftsprogramm umfasste eine sehr weitgehende Privatisierung der staatlichen Firmen, Steuersenkungen sowie die Lockerung der staatlichen Wirtschaftsvorschriften.
2005 konnte Bendukidze seine Geschäftsanteile doch noch weitgehend veräußern:
Gasprom kaufte für ca. 1 Millarde $ die Atomkraftinteressen (Atomstroieksport) und im November 2005 verkauften Bendukidze und seine Partner ihren 42% Anteile an OMS an ungenannte russische Investoren. In Rußland hält Bendukidze nun nur noch einen Anteil an einer Moskauer Rückversicherung
Stand: 1.2.2006
Autor dieser Seiten: Netstudien (Dienstleister für Recherchen, Analysen und Studien.)
Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.
- Komsomolchef von KAMAZ
- später: Dir. KAMAZ Autokonzern
- 1999 Dir. United Heavy Machinery
Er ist in erster Linie für den Erfolg des Konzerns verantwortlich und bekämpfte die mächtige Uralmash-Mafia
- 2000 erschossen